
Es ist für uns Kulturschaffende immer wieder eine heftige Zeit, dieser Advent.
Wir hängen mit den Gedanken dreigleisig zwischen der Kritik vom letzten, Ablauf des aktuellen und Organisation des nächsten Konzertes, tragen Sterilium mit uns, benutzen es nach Ausstieg aus Bus und Bahn zwanghaft, schütteln kaum Hände, halten uns von Menschentrauben fern, soweit es geht, packen Taschen, Noten und Kleidersäcke ein, aus und um, kommunizieren via Skype und Email, geben uns - wenn es mal gut läuft - die eigene Haustürklinke in die Hand.
Die Kinder finden es (bisher noch) spannend, sind hier und da zum Spielen und Übernachten oder werden - im Idealfall - von diesem oder jenem oder den Großeltern zu Hause ins eigene Bett gebracht.
Gatte schläft schon, wenn ich komme oder ich schlafe, wenn er kommt und er ist schon wieder unterwegs, wenn ich aufwache.
Gestern haben wir Eltern uns kurz in Hannover getroffen, eine halbe Stunde gesehen und gesprochen, Konzert gegeben, uns beim Applaus aus der Ferne zum Abschied zugezwinkert und sind dann wieder in verschiedene Richtungen abgefahren.
Ohne Kinder war das alles ein Klacks und es waren Jahre dabei, in denen ich den ganzen Advent bis nach Weihnachten quasi aus dem Koffer gelebt und vielleicht 4x zu Hause geschlafen habe.
Mit Kindern ist es anders.
Ganz ganz anders.
Der Aufwand ist kaum zu beschreiben.
Im Kopf habe ich Plan A, Plan B und Plan C.
Ein funktionierendes Netzwerk ist für uns in diesen Tagen wichtiger als alles andere und ohne unsere Freunde, die Eltern der Kindergartenfreunde und die eigene Familie liefe nichts.
Gar nichts.
Dankbarkeit ist eines meiner tiefsten Gefühle in dieser besonderen Zeit.