Früher, in dem 365-Seelen-Nest, wo die schwerhörige und seeeehr laaaaut sprechende Nachbarin, die 12 Stunden des Tages damit verbrachte, an ihrem Küchentisch zu sitzen und auf die Straße zu schauen, mir auf dem 60 Meter langem Nachhauseweg von der Schule (POS, aus deren Matheraum man das Zimmerfenster meines Bruders sehen konnte) immer mal wieder von gegenüber über die Pflastersteine brüllte, daß meine Mutter gerade in den Konsum gegangen oder bei meinen Großeltern drüben oder bei Nachbarin xy wäre, ja, da wusste ich noch sehr genau, was es heißt, auf dem Dorf zu leben.
Die letzten 12 Jahre in der Stadt haben es mich vergessen lassen. Bis heute.
Gegen 14 Uhr klingelte es an der Tür und eine Frau mit Aktentasche stand vor mir."Von der Krankenkasse." sagte sie und ich hatte bereits genervten Blick und ein "Danke, ich bin versichert!" auf den Lippen und in den Augen, als sie mir erklärte, daß sie von der Regionalstelle käme und es um diesen und jenen Sachverhalt ginge und sie keine Telefonnummer von uns hätte, um den Besuch voranzukündigen.
Und als sie ging, da war es wieder. Dieses Gefühl von früher.
Ich wohne auf dem Dorf und meine persönliche Krankenkassensachbearbeiterin kommt für meine Unterschrift an meine Haustür.
Der Kreis scheint sich geschlossen zu haben. :)
Dienstag, 7. Juli 2009
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